Startschuss für die „SCAVIS-Studie für eine ausgewogene Internetnutzung“

7. Juni 2021

Am Montag, den 7. Juni, ist der offizielle Startschuss der „SCAVIS-Studie für eine ausgewogene Internetnutzung“ gefallen. Im Rahmen eines „Kick-Off Meetings“ haben die verantwortlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität zu Lübeck, der Universität Ulm, der Universitätsmedizin Mainz, der Freien Universität Berlin und dem Media Protect e. V. sowie die CONVEMA Versorgungsmanagement GmbH die groß angelegte bundesweite Studie vorgestellt. Dabei stießen das Kick-Off Meeting und die unter der Schirmherrschaft der Bundesdrogenbeauftragten, Daniela Ludwig, stehende Studie auf großes Interesse bei den Zuhörerinnen und Zuhörern, die die teilnehmenden Betriebskrankenkassen und Unternehmen repräsentierten.

SCAVIS ist eine Abkürzung für „Stepped Care Ansatz zur Versorgung Internetbezogener Störungen“ und hat es sich zum Ziel gesetzt, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie allen weiteren Interessierten einen gesunden und verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu vermitteln. Niedrigschwellig sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen für eine ausgewogene Internetnutzung sensibilisiert werden. Doch auch Betroffene, die eine problematische Internetnutzung aufweisen, erhalten Unterstützung. Mithilfe eines E-Health-basierten, gestuften Versorgungsansatz stellt SCAVIS dabei sowohl die Prävention, als auch die Behandlung einer problematischen Internetnutzung bereit.

Zu Zeiten der COVID-19 Pandemie erfährt eine problematische Internetnutzung noch einmal eine neue Brisanz. Mittlerweile gehen Schätzungen davon aus, dass zwischen 2 und 5 Prozent der Allgemeinbevölkerung an einer Internetbezogenen Störung leiden und noch einmal circa 10 Prozent eine problematische Internetnutzung aufweisen. Das hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern durch Produktivitätseinbußen und Arbeitsausfällen auch auf Unternehmen.

An diesem Punkt setzt SCAVIS an. Einen zentralen Bestandteil stellt dabei die smart@net-App dar, die exklusiv und basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, für die SCAVIS-Studie in Kooperation der Universität Ulm und der Universität zu Lübeck entwickelt wurde. In einem ersten Schritt durchlaufen Teilnehmende das sogenannte „Screening“ innerhalb der App und erhalten anschließend eine Rückmeldung zu ihrem individuellen Internetverhalten. Bei Vorliegen einer möglicherweise zu intensiven oder problematischen Nutzung des Internets erhalten die Teilnehmenden in einem weiteren Schritt kostenfrei individuelle Hilfen in Form telefonischer Kurzberatungen oder einer Online-Therapie. Diese weiterführenden Hilfen werden durch die Universität zu Lübeck, die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Mainz und das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) start: Psychotherapie & Coaching GmbH in Berlin angeboten.

Doch auch Personen mit einer unauffälligen Internetnutzung können durch das integrierte Präventionsmodul von SCAVIS profitieren. Dieses bietet informative Beiträge rund um den Themenkomplex „Digitalisierung“ an und wird vom Media Protect e. V. bereitgestellt.

Die SCAVIS-Studie wird dabei durch den Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss finanziert und erhält Unterstützung durch den BKK Dachverband und zahlreiche Betriebskrankenkassen. Die Konsortialführung der Studie liegt bei der CONVEMA Versorgungsmanagement GmbH, die wissenschaftliche Leitung der Studie bei der Universität zu Lübeck.

Externe Hilfsangebote

bei akutem Hilfebedarf aufgrund einer exzessiven Internet- und/oder Smartphonenutzung.

0800-1110111